- Offizieller Beitrag
Ich weiß nicht, ob das wirklich philosophieren ist, aber es sind zumindest irgendwie Texte zum Nachdenken. Des Öfteren denke ich über alles Mögliche nach, manchmal schreibe ich es auch auf, aber schließlich schmeiße ich alle Texte weg oder vergesse sie. Darüber habe ich nun nachgedacht und eigentlich ist es schade. Vielleicht bringen sie euch auch ein wenig zum Nachdenken oder dazu die Welt anders zu sehen, wer weiß. Das sei mal ganz euch überlassen, ich möchte jedenfalls jetzt diese Texte mit euch teilen. Ob ihr sie lest oder nicht, ob ihr drüber nachdenkt oder nicht, ist allein eure Entscheidung.
Bevor ich Anfange möchte ich noch ein paar Dinge klarstellen:
1. Nur weil ich so etwas schreibe, heißt es nicht immer, dass es mir auch schlecht geht
2. Ich möchte keine Mitleidsbekundungen oder besorgte Worte
3. Außerdem möchte ich nicht, dass hier jemand sein Leid ausschüttet, das kann man in anderen Bereichen
4. Wer mit „philosophieren“ will, ist dazu herzlichst eingeladen
5. Eure Meinungen dazu sind auch gern gehört, solang sie sachlich sind
Vielen Dank und viel Freunde oder so an den Texten! Und nun fangen wir doch mit dem Nachdenken selbst an.
Das Nachdenken
Etwas, was man irgendwie immer zur falschen Zeit tut. Meistens denkt man erst darüber nach, wenn es schon längst zu spät ist, wenn man keine Antworten mehr auf seine Fragen finden kann. Man grübelt darüber und fragt sich „Was wäre wenn?“ Doch die Frage bleibt auf ewig unbeantwortet. Hätte man sich zuvor darüber Gedanken gemacht, hätte man es vielleicht gewagt und doch lässt uns auch dort wieder so oft das Nachdenken zweifeln. Wenn ich zuvor über etwas nachdenke, ob ich es tue oder nicht, dann ziehe ich es zumindest in Betracht es zu tun. Denke ich nun weiter darüber nach, dann wird mir klar, wenn ich es nicht tue, werde ich, wenn es zu spät ist, darüber nachdenken, wie es gewesen wäre wenn? Also soll man zurück schrecken und sich ewig fragen, was wäre wenn? Oder schreitet man voran und wagt es einfach? Sicher, wenn dann etwas schief geht, denken wir wieder darüber nach, warum hat man es nicht gleich gelassen? Was hat man falsch gemacht? Hätte ich es mir nicht denken können? Doch lehrt uns das Nachdenken da nicht etwas? Sind wir nicht reifer an Erfahrung geworden? Ich denke schon! Außerdem hat man die Gewissheit. Man muss sich nicht ewig Gedanken machen, was wäre wenn? Wir denken zwar darüber nach, aber es hat uns reifer gemacht, weil wir es gewagt haben. Genauso gut könnte auch alles glatt laufen. Hätte man es nicht bereut, wenn man es nicht getan hätte? Möchte man sein Leben bestreiten ohne jemals es versucht zu haben? Möchte man lieber nur darüber nachdenken? Nein, ich denke nicht. Wir sollten nachdenken, danach und zuvor, aber wir sollten uns nicht durch das Nachdenken den Weg versperren lassen, denn wir hätten gehen können, auch wenn er vielleicht eine bittere Lektion für uns bereithält.
Die Liebe
Ein Thema worüber sich jeder schon mal Gedanken gemacht hat. Doch hat Liebe etwas mit denken zu tun? Sie sorgt für unheimlich viele Gedanken und auch für Gedankenlosigkeit, aber eigentlich ist Liebe nichts, was man mit dem Verstand entscheiden kann. Wenn man sich verliebt, ist es einfach geschehen. Das ist ein Gefühl gegen das der Verstand keine Chance hat. Denn die Liebe ist da, auch wenn man versucht sie auszusperren.
Aber was ist Liebe eigentlich? Ein Gefühl, schön und gut, aber was bedeutet es? Ist Liebe nur unser eigener Ego, der glücklich sein möchte? Ist Liebe egoistisch? Denke ich dabei nur an mich? Oder aber ist Liebe selbstlos? Möchten wir nicht vor allem, dass der/die Geliebte glücklich ist? Würden wir nicht sogar „alle Sterne vom Himmel holen“ nur um ihn/sie glücklich zu machen? Fragen wir uns nicht immer: „Bin ich gut genug für sie/ihn?“ Hat sich jemals schon einmal jemand gefragt: „Ist sie/er gut genug für mich?“ Dann kann es keine Liebe sein, wenn man sich das fragt. Man macht sich immer nur Gedanken um den anderen. Man befürchtet ihn/sie zu verletzen oder gar, ob nicht jemand anderes für sie/ihn besser wäre? Was kann man ihm/ihr schon bieten? Ist sie/er glücklich? Liebt er/sie mich wirklich? Man macht sich Unmengen Gedanken um den anderen, selbst steht man nur an zweiter Stelle. Wenn ich mal Katharine Hepburn (amerikanische Schauspielerin) zitieren dürfte: „Liebe hat nichts damit zu tun, was man bekommen möchte, sondern nur mit dem, was man selbst geben will.“ Hat sie damit nicht Recht? Jemand, der nicht bereit ist zu geben, sondern nur weiß, was er bekommen möchte, der liebt nicht. Das ist keine Liebe. Es ist nur eine Sehnsucht nach etwas, das man nicht hat.
Ist die Verliebtheit erst mal da, raubt sie uns den Verstand. Nicht etwa in dem Sinne, dass wir keinen mehr haben, dass kann auch passieren, aber oftmals beginnt man sich unheimlich viele Gedanken zu machen. Was empfindet er/sie für mich? Werden wir glücklich sein? Was ist, wenn sie/er mich nicht liebt? Man hat Angst davor abgelehnt zu werden und/oder nicht gut genug zu sein. Diese Angst, kann einen fast wahnsinnig machen. Die Ungewissheit zerfrisst einen. Und irgendwann wagt man den Schritt, wenn man es nämlich nicht tut, wird man sich ewig dafür hassen. Nie wird man seine Fragen beantwortet bekommen. Also geht man das Risiko ein, so schmerzlich die Antwort auch sein könnte.
Kriegt man einen Korb, so ist man am Boden zerstört. Im schlimmsten Fall schlägt es sogar in Hass um. Meistens jedoch will man befreundet blieben. Man möchte dem Menschen, dem man so gern hat, einfach nahe sein. Trotz allem, einfach nur für einen da sein, einen Platz in seinem/ihrem Leben haben. Ist es falsch das zu tun? Sollte man sich nicht lieber gleich lösen, um für jemand anderen bereit zu sein? Oder ist das gar nicht möglich? Liebe braucht Zeit. Warum sollte man die Hoffnung gleich aufgeben? Warum nicht dem/der Geliebten zur Seite stehen, auch wenn es nur als guter Freund ist? Lohnt es nicht, das zu tun, nur für ein Lächeln? Sollten wir nicht uns über dieses Lächeln freuen? Zusammen glücklich sein, obwohl es vielleicht niemals das Zusammen sein wird, dass man sich wünscht. Ist es nicht viel wichtiger, dass er/sie glücklich ist? Reicht es uns nicht, dass zu sehen? Wir haben Angst, jemand anderes könnte ihn/sie unglücklich machen, aber wenn er/sie glücklich ist, dann ist das doch in Ordnung. Es tut weh, weil man gerne dieses Glück für sie/ihn wäre, aber es ist das Glück, dass man sicht für ihn/sie gewünscht hat.
Sehen wir es jetzt einmal von der Seite des Korbgebers. Ich weiß nicht, wer von euch schon mal jemanden einen Korb geben musste, aber es ist nicht schön. Nein, dass ist es ganz und gar nicht. Wenn man ein Liebesgeständnis bekommt und selbst verliebt ist in diese Person, dann ist es leicht auch seine Gefühle auszudrücken, ist es aber nicht so, dann ist es eine Qual. Man kennt sich und meistens hat man diese Person auch sehr gerne, aber nicht so gern, dass es Liebe ist. Jetzt heißt es klare Verhältnisse schaffen, denn man sollte nicht aus Mitglied darauf eingehen und beginnen eine Lüge zu formen. Die bittere Wahrheit muss heraus, nur wie stellt man das an? Man will den anderen nicht verletzten und doch muss man genau das tun. Da hilft kein „tut mir leid“ und kein tröstendes Wort dieser Welt. Einem selbst scheint das Herz zu zerreißen. Am liebsten möchte man sich verkriechen, wünscht sich etwas anderes sagen zu können, aber man kann es nicht. Es ist das Schlimmste, was man tun muss. Man selbst fühlt sich ewig schlecht, Schuldgefühle machen sich breit, dabei kann man gar nichts dafür. Manchmal lässt einem das nicht mehr los. Ewig blickt man zurück und hofft, so etwas nie wieder tun zu müssen, aber es kann immer wieder passieren. Und manchmal traut man sich dann nicht mehr, jemanden näher an sich heran zu lassen, nur weil man befürchtet, wieder einen Korb geben zu müssen, weil er/sie sich verliebt und man selbst nicht. Doch wenn man das tut, nimmt man sich selbst und den Menschen um einen herum die Chance daraus gemeinsame Liebe füreinander entstehen zu lassen.
Was ist aber, wenn die Liebe erwidert wird? Die erste Empfindung ist dann pures Glück auf beiden Seiten. Nichts scheint einem mehr zu belasten, man fühlt sich frei. Nicht umsonst sagt man „auf Wolken schweben“. Doch aus den ersten Glücksgefühlen wird bald ein wahres Gefühlschaos. Eine wilde Achterbahnfahrt, die uns entweder glücklich aussteigen lässt oder aber uns ins tiefe Unglück stürzt. Es gehört viel Stärke dazu, diese heil zu überstehen. Jedes Wort, jeder Satz kann einen mit einem Schwung fallen lassen. Man beginnt zu zweifeln, sich so vieles zu Fragen. Wird es funktionieren? Werden wir glücklich sein? Bin ich gut genug für sie/ihn? Kann er/sie meine Fehler akzeptieren? Immer mehr Fragen kommen auf und man scheint darin zu ertrinken. Das Herz schmerzt und manchmal sitzt man einfach nur da und weint, nur der Gedanken wegen. Es ist eigentlich gar nichts passiert. Und dann sind sie auch einfach wieder wie weggeblasen und man ist einfach nur total glücklich. Alle Zweifel scheinen vergessen bis zum Nächsten mal. Man muss sich damit auseinander setzen, sich selbst im Klaren darüber sein, was man wirklich will. Aber… Wie kann ich wissen, was ich will, ehe ich sehe, was ich tue? Gar nicht! Das geht nicht. Entweder man wagt es und lässt es einfach geschehen, vergisst einfach all seine Zweifel und versucht es oder man wird es nie wissen, was man eigentlich will. Es kann im furchtbarem Liebeskummer enden, aber auch in einer wunderschönen Beziehung, die vielleicht nicht für die Ewigkeit bestimmt ist, aber zumindest einen Teil des Lebens bestimmt, an dem man sich trotz allem gerne zurück erinnert. Sollte man dafür nicht jedes Risiko eingehen? Ist es das nicht wert? Das ist es wert, das Risiko sollte man eingehen.
Liebe ist allerdings unheimlich stark. Das ist einerseits sehr schön, aber andererseits furchtbar. In einer Beziehung kann man durch die Liebe so vieles gemeinsam durchstehen. Man wächst mit ihr und überwältigt alles. Manchmal zu viel. Der/Die Geliebte verletzt einem zutiefst, doch man lässt es über sich ergehen, man glaubt an diese Liebe. Loslassen scheint unmöglich, man möchte mit ihm/ihr glücklich sein. Leider ist man es nicht mehr, nur kann man sich das nicht eingestehen, man will es einfach nicht. Wenn man dann nicht rechtzeitig den Schlussstrich zieht, zerbricht man daran. Das ist nichts, was sich einfach wieder kleben lässt. Es braucht Zeit und gibt man sich diese Zeit nicht, ist die nächste Beziehung zum Scheitern verurteilt. Jede Kleinigkeit macht einen fertig, man fällt in einem tiefen Abgrund aus dem es kein Entkommen mehr zu geben scheint. Und selbst wenn man sich die Zeit gegeben hat, ist man sehr empfindlich geworden. Nimmt die Beziehung dann den gleichen Lauf, braucht es eine Ewigkeit, um wieder vertrauen zu können. Oft reagiert man dann über, will nie wieder Lieben, sich nie wieder darauf einlassen. Manchmal vergehen Jahre bis man dazu wieder bereit ist. Und auch da, muss man mit „Samtpfötchen“ angefasst werden. Das Vertrauen aufzubauen ist ein unglaublicher Kraftaufwand, der dem/der Geliebten sehr viel Geduld abverlangt. Sollte es soweit kommen? Hätte man das nicht verhindern können? Ja, man hätte rechtzeitig den Schlussstrich ziehen können und man sollte das auch tun. So schwer es auch sein mag, sich kaputt machen lassen, sollte man nicht. Alles im Allem sollte man sich auf die Liebe einlassen, sobald man sich selbst dazu bereit fühlt, aber auch wissen, dass man sehen muss, wann es zu Ende ist.
So, das war’s dann für heute, sonst beginnt euer Kopf noch zu Qualmen und das will ich ja nun nicht. *g*