Zitat
Original von AstroTiger
Als Prison Break Fan frage ich dich jetzt: "Wo/Wann denn?"
Also wenn's unbedingt sein muss... in der Serie wird Lincoln Burrows doch wegen Mordes verurteilt, und sein Bruder Michael Scofield lässt sich ebenfalls ins Gefängnis einweisen, um ihn zu retten. Die Flucht hat er akribisch geplant, basierend auf seinen Kenntnissen des Gefängnisses. So weit, so gut.
Im Verlauf der Handlung muss sich Scofield gegen andere Gefängnisinsassen behaupten und viele Tricks anwenden, um seinen Plan zu verwirklichen. Es zeigt sich auch, dass Lincoln nur benutzt wurde, damit der Bruder der Vizepräsidentin 'untertauchen' konnte (die Person, die er getötet haben soll, war ja gar nicht tot). Auch das ist insoweit noch glaubhaft.
Weswegen ich glaube, dass die Serie immer unrealistischer bzw. unlogischer geworden ist liegt vor allem daran, dass die 'Regierung' (bzw. die 'Firma', die das Ganze für die Vizepräsidentin angeleiert hat), sich immer mehr Freiheiten nimmt. In der ersten Staffel konnte man ja noch unterstellen, dass es 'nur' zwei Agenten waren, die für die Vizepräsidentin 'zum Wohl des Landes' die Drecksarbeit machen, obwohl es da schon sehr merkwürdig war, dass diese zwei praktisch willkürlich Leute umbringen konnten und Polizei, Gerichte usw. praktisch kaum ermittelt haben (z.B. töten die zwei die Mutter von Lincoln's Sohn und schieben es dann dem Sohn in die Schuhe, und keine Polizei und kein Gericht sucht nach Motiven oder forscht nach, woher ein Jugendlicher wohl ne Waffe mit Schalldämpfer hatte für die Tat, interessant wäre auch zu erfahren, woher die Agenten die Fingerabdruck-Vorlagen hatten, die sie dann so 'simpel wie Abziehbilder' auf die Waffe übertragen haben usw. usw.)
Ab der zweiten Staffel werden die Flüchtlinge dann aber mit einer Organisation konfrontiert, die so mächtig und weitreichend zu sein scheint, dass sie z.B. problemlos Bundesagenten erpressen können (Mahone), problemlos jemand aus dem Gefängnis holen können, der wegen Mordes verurteilt wurde (Bellick, den ehemaligen Oberaufseher von Fox River), problemlos Personen aus allen Unterlagen, Dokumenten, Fotos usw. usw. tilgen können, problemlos Pressenachrichten unterdrücken und manipulieren können, und noch einiges mehr. Ab einem gewissen Level fragt man sich dann halt doch, ob sowas noch glaubhaft ist (abgesehen davon, dass eine Organisation mit so viel Macht es doch gar nicht nötig gehabt hätte, einen Mord samt Sündenbock zu inszenieren, wenn sie jemanden verschwinden lassen will).
Diese 'allumfassende' Intrige, die da dargestellt wird, ist IMHO einfach zu groß geworden, um noch glaubhaft zu sein... das ist ja schlimmer als bei den X-Files.